Über den eigenen Körper entscheidet Mensch selber

Weil es gerade etwas diskutiert wurde bei einigen Piraten.

Über den eigenen Körper entscheidet Mensch selber.
Niemand hat das Recht eine Frau dazu zu zwingen ein Embryo auszutragen.
Die Einen argumentieren mit dem Schutz des ungeborenen Lebens und scheren sich einen Dreck sobald dieses geboren wird.
Die Anderen faseln was von sozialer Familienpolitik deren Ziel es sein soll Abtreibungen zu verhindern.
Abgesehen davon, dass es oft Herren der Schöpfung sind und damit per Definition wenig qualifiziert dem anderen Geschlecht vorschreiben zu wollen, was bei einer Schwangerschaft das “Richtige” ist. Gemein haben sie doch alle, dass sie Frauen das Selbstbestimmungsrecht über den eigenen Körper einschränken wollen.
Jede Frau hat das uneingeschränkte Recht, eine Schwangerschaft abzubrechen, aus welchen Gründen auch immer.

/rant ende


Kommentare

19 Kommentare zu Über den eigenen Körper entscheidet Mensch selber

  1. Gerald schrieb am

    Obwohl ich dir inhaltlich 100% zustimme, halte ich Art und Tonfall für nicht angemessen, Wäre dies ein privater Blog wäre dies anders. Habt ihr ein „4 Augen Prinzip“ bevor ihr Dinge im Namen der Partei veröffentlicht?

    Gruss

    Gerald

      • Tobias schrieb am

        Die Formulierung. Als privates, persönliches Statement ist das natürlich völlig richtig, und inhaltlich stimmts natürlich auch. Aber als Partei ist das öffentliche Kommunikation, und wenn die Pro-Lifer das sehen, nehmen die das in der Presse auseinander.

    • david schrieb am

      Hallo Gerald,

      dieser Inhalt kam über den RSS Sync von meinem Blog. Der Tag „Offizielles“ wurde da fehlerhaft gesetzt und steht nun wieder auf Schwabenblogs. Damit ist das auch nach aussen ein privater Beitrag, der nicht Parteimeinung sein muss, aber gerne zu einer Diskussion in der Partei führen darf.

  2. Günther schrieb am

    Soso begründest also das Recht auf Abtreibung mit „… die Einen argumentieren mit dem Schutz des ungeborenen Lebens und scheren sich einen Dreck sobald dieses geboren wird“ – also besser Abtreiben als nicht drum kümmern -Sozialdarwinist oder ?

    • david schrieb am

      Nein ich führe nur an, dass bei den Pro-Life Gruppen das Interesse an dem ungeborenen Leben mit der Geburt schlagartig nachlässt.
      Im übrigen begründe ich mit dieser falschen Position nicht das Recht auf Abtreibung.
      Dieses Recht besteht aus dem Grundsatz der Selbstbestimmung über den eigenen Körper.

      • Günther schrieb am

        Selbstbestimmung über den eigenen Körper => Recht auf Abtreibung

        1. wo in diesem Kontext siehst Du die Rechte des (noch ungeborenen) Kindes auf Leben geschützt/vertreten

        2. wannn und wo endet dieses Recht zugunsten des Rechts auf Leben (des Kindes) oderstellst Du das Recht auf Selbstbestimmung über das Recht auf Leben ?

        • david schrieb am

          Selbstbestimmung über den eigenen Körper => Recht auf Abtreibung
          Korrekt

          1. wo in diesem Kontext siehst Du die Rechte des (noch ungeborenen) Kindes auf Leben geschützt/vertreten
          In diesem Kontext gibt es keine Rechte des (noch ungeborenen) Kindes zu schützen, da Leben, also auch menschliches, mit der Geburt beginnt. Zellhaufen bzw. nicht selbstständig lebensfähige Embryonen zu schützen und damit ein elementares Grundrecht einer Frau einzuschränken halte ich für falsch.

          2. wannn und wo endet dieses Recht zugunsten des Rechts auf Leben (des Kindes) oderstellst Du das Recht auf Selbstbestimmung über das Recht auf Leben ?
          Mit der Geburt des Kindes. Wie oben schon erwähnt, ist bei Embryonen die selbstständig überlebensfähig sind eine Abwägung zu treffen. Ab diesem Zeitpunkt, wenn eine vorzeitige Geburt möglich ist und(!) keine Gefahr für das Leben der Mutter besteht, bietet sich hier die Option statt des Abbruchs eine vorzeitige Geburt einzuleiten (Kaiserschnitt, etc). Aber auch hier gilt der Grundsatz, dass das tatsächliche Leben (der Frau) und deren Grundrechte dem des ungeborenen Lebens vorgehen.

          • hanswurscht schrieb am

            Schon mal bei einer Ultraschalluntersuchung in den ersten Wochen gewesen? ich glaube Sie reden von Dingen die absolut jenseits ihres Verständnisses ist.

            Bäume schützen und eine Bakterie auf dem Mond ist leben aber…. In Afrika sterben die Kinder an Hunger, hier werden sie im Bauch der Mutter ermordet. Und zwar 1000 pro Tag.

  3. Andreas schrieb am

    Sorry, ich muss hier etwas dagegen halten (und nicht nur, weil ich ein Mann bin):

    Von mir aus darf gerne jede Frau über ihren Körper bestimmen. Aber dann soll sie das schon VOR dem Geschlechtsverkehr machen, nicht erst wenn das Kind unterwegs ist (ich gehe hier explizit nicht auf durch Vergewaltigungen verursachten Schwangerschaften ein!).

    Zum Sex gehören (mindestens) zwei Personen, die beide (ich nehme hier den Mann ausdrücklich nicht aus!) sich VOR dem Spass auch darüber Gedanken machen sollten, was für Folgen sich evtl. daraus ergeben könnten. Und es gibt – sowohl für Männer wie auch für Frauen – geeignete Verhütungsmethoden, die sie unabhängig voneinander anwenden können. Zum Sex gehört von BEIDEN eine gewisse Verantwortung, nicht nur wegen Aids oder anderen Geschlechtskrankheiten, sondern vor allem für das sich daraus entwickelnde Leben – das Kind, das in ihnen dann eine Mutter und einen Vater hat. Und ein Kind, auch wenn es erst im zweiten oder dritten Monat ist, ist kein Wegwerfartikel oder ein Haustier, das man kurz vor Urlaubsbeginn auf irgendeinem Autobahnrasthof aussetzt, weil es einem dann nicht mehr in den Kram passt.

    Deswegen kann für mich eine Abtreibung keine Methode der nachträglichen Verhütung sein. Wenn niemand eine Frau zwingen kann/darf, ein Kind auszutragen, dann hat Frau im Gegenzug aber auch kein Recht darauf, sich eines (fahrlässig) einfach machen zu lassen. Alles andere ist im besten Fall ein Akt falsch verstandener Emanzipation, im schlimmsten Fall jedoch schiere Dummheit.

    Wie man Kinder behandelt sagt viel darüber aus, was für ein Mensch man ist.
    Meine Meinung.

    Andreas
    (36 Jahre, verheiratet, Vater eines Kindes)

    • david schrieb am

      Von mir aus darf gerne jede Frau über ihren Körper bestimmen. Aber dann soll sie das schon VOR dem Geschlechtsverkehr machen, nicht erst wenn das Kind unterwegs ist

      Du widersprichst Dir bereits in Deinem ersten beiden Sätzen, billigst Du zwar Frauen das Recht zu über Ihren Körper zu bestimmen, aber schränkst es mit Ihrem Verhalten ein.
      Was denn nun Selbstbestimmung oder nicht – beides geht nicht ?

      sich VOR dem Spass auch darüber Gedanken machen sollten
      Natürlich sind Menschen dazu angehalten mit Ihrer Sexualität verantwortungsbewusst umzugehen und vorher den Kopf einzuschalten. Nur ist das eine Handlungsempfehlung, klingt toll im Labor, in der Wirklichkeit 2.0 aka Leben, passieren Dinge die man nicht immer vorhersehen wollte bzw. konnte.
      Die Unvorhersehbarkeit nimmt bei Emotionen, Leidenschaft und Lust, also Faktoren beim Sex, dann auch noch exponentiell zu. Das zu verkennen bedeutet den Menschen zu verkennen und klappt nicht.

      Und ein Kind, auch wenn es erst im zweiten oder dritten Monat ist, ist kein Wegwerfartikel oder ein Haustier, das man kurz vor Urlaubsbeginn auf irgendeinem Autobahnrasthof aussetzt, weil es einem dann nicht mehr in den Kram passt.
      Ein Zellhaufen ist kein Kind, aber das nur am Rande. Die wenigsten Frauen nehmen eine Abtreibung auf die leichte Schulter, Deine Unterstellung ist tendenziell, verletzend und falsch.

      wenn niemand eine Frau zwingen kann/darf, ein Kind auszutragen, dann hat Frau im Gegenzug aber auch kein Recht darauf, sich eines (fahrlässig) einfach machen zu lassen
      Ach aus dieser Richtung weht der Wind, weil Frau das Recht auf die Selbstbestimmung über Ihren Körper hat, soll sie auch gefälligst darauf achten nicht schwanger zu werden.

      Wie man Kinder behandelt sagt viel darüber aus, was für ein Mensch man ist.
      Nein, wie man alle Menschen (auch Frauen) behandelt, sagt viel darüber aus, was für ein Mensch man ist.

      • Andreas schrieb am

        Wir scheinen hier absolut gegensätzliche Ansichten zu haben. Vorweg gesagt: Ich definiere Leben ab dem Zeitpunkt der Zeugung, nicht ab dem Zeitpunkt der Geburt. Denn auch ein neugeborenes Kind ist nicht alleine lebensfähig, da es abhängig von der Pflege und Versorgung durch seine Eltern ist. Allein, ohne Versorgung, kann es nicht überleben. Somit spielt der Zeitpunkt des Verlassens des Körpers für mich keine Rolle.

        Ich bin auch kein fanatischer Abtreibungsgegner. Ich sehe durchaus Gründe für einen Schwangerschaftsabbruch. Zum Beispiel im Fall von Vergewaltigungen, oder wenn das Leben von Mutter und/oder Kind bedroht ist. Aber das war’s meiner Ansicht nach auch schon.

        Man sollte sich mal fragen, wofür der Geschlechtsverkehr primär da ist: zur Reproduktion der eigenen Spezies. Das soll nicht heißen, das man Sex nicht geniessen soll und ihn nur zum Zweck der Vermehrung benutzen darf. Aber die „Gefahr“ einer Schwangerschaft besteht immer. Aus diesem Grund gibt es Verhütungsmethoden.

        Über diese „Gefahr“ weis (zumindest in Deutschland) so ziemlich jedes Kind Bescheid. Spätestens ab der 5. Schulklasse, also in einem Alter von 11 bis 12 Jahren, steht Sexualkunde auf dem Stundenplan, und dieser wird schon lange nicht mehr so stiefmütterlich behandelt, wie zu Zeiten unserer Eltern.

        Sprich: Wenn bei Mädchen die Regelblutungen einsetzen (üblicherweise zwischen dem 12. und 14. Lebensjahr) hat das Kind bereits die Theorie des Geschlechtsverkehrs vermittelt bekommen. Dafür stehen neben den Lehrern die Eltern zu Verfügung. Und selbst wenn die sich als verklemmte Fundamentalisten begreifen, stehen die Medien bereit (Dr. Sommer lässt grüßen). Ich stelle deshalb einfach mal mutig in den Raum, dass in unserer heutigen Zeit so gut wie jedes Kind darüber Bescheid weis, dass man als Mädchen oder Frau ohne Verhütungsmittel schwanger werden kann und dass man deshalb Pille, Kondome, Spiralen usw. verwenden muss. Das klappt – dafür spricht die seit Jahren sinkende Anzahl der Minderjährigenschwangerschaften trotz immer früheren „Ersten Malen“ in unserem Land.

        Wenn Frau die Pille und Mann das Kondom benutzt, stehen die Chancen für eine ungewollte Schwangerschaft also ungefähr in gleicher Höhe wie 6 Richtige bei der Lottoziehung am kommenden Samstag.

        Was kann also schiefgehen, eine Vergewaltigung mal ausgenommen? Man „passt“ mal nicht auf, wie Du erwähnt hast. Das lasse ich bei 14-jährigen Hauptschülern beim ersten Mal gelten und da kann u.U. auch der von mir o.g. Ansatz für einen Schwangerschaftsabbruch greifen. Aber im Ursprungsposting stand etwas von „Frau“, „Mädchen“ scheinen somit also nicht gemeint zu sein.

        Und „FRAU“ hat (genau wie der „MANN“) eine Verantwortung zu tragen (nicht nur weil ein eventuell gezeugtes Kind in ihr heranwächst), genauso wie man als Autofahrer die Verantwortung übernehmen muss, wenn man einen Fussgänger anfährt. Um das zu vermeiden muss man entsprechend vorsichtig sein und aufpassen – beim Sex wie im Straßenverkehr, Mann und Frau, Autofahrer und Fußgänger.

        Es dreht sich hier um die Verantwortung für das eigene Handeln. Und, wie gesagt, wenn es nicht gerade eine Vergewaltigung war, ist die Frau aus eigenem Willen mit dem Mann ins Bett gestiegen. Und wenn sie sich – wie oben gesagt, entgegen besseren Wissens – auf ungeschützten Geschlechtsverkehr einlässt, dann muss sie (genauso wie der Sexualpartner!) auch die Verantwortung dafür tragen.
        Verhütung ist möglich – ich kann Dir aus eigener Erfahrung versichern: Das klappt, auch wenn man innigst verliebt ist und seinen Partner sexuell ungeheuer anziehend findet! Dafür braucht es jedoch auch eine gewisse Reife, die ich allerdings jedem Menschen unterstelle, der sich selbst reif dafür befindet, Sex zu haben.

        Ich habe übrigens nirgendwo unterstellt, Frauen würden eine Abtreibung auf die leichte Schulter nehmen. Aber – außer bei meinen o.g. Gründen – sehe ich keine Rechfertigungsmöglichkeit dafür (der „Zellhaufen“, der abgetrieben wird, ist nämlich dem „Zellhaufen“, aus dem die abtreibende Frau einige Jahre vorher entstanden ist, ziemlich ähnlich). Und nach meinem Verständnis gehört es zum Recht auf Selbstbestimmung auch dazu, dabei seiner Verantwortung anderen gegenüber – in diesem Fall dam Kind – gerecht zu werden. Mein Recht hört dort auf, wo das Recht des anderen beginnt. Ansonsten gilt das Recht des Stärkeren, was ich weder Mann noch Frau zuspreche.

        Insofern habe ich auch in meinem Eintrag nirgendwo explizit der Frau allein die Verantwortung zugeschrieben, sondern stets betont das BEIDE Sexualpartner die Verantwortung tragen, der Mann wie die Frau – der Vater wie die Mutter. Denn das Kind braucht BEIDE Eltern.

        Ich weis nicht, ob Du selbst ein Kind hast. Spätestens aber ab diesem Zeitpunkt wirst Du verstehen, wieso ich gesagt habe:
        „Wie man Kinder behandelt sagt viel darüber aus, was für ein Mensch man ist.“

        Denn Kinder werden (auch in Deutschland) immer noch auf eine niedrigere Stufe gestellt. Man erwartet, dass sie funktionieren und nicht stören und dadurch nimmt man sie nicht ernst, nicht als „erwachsene“ Menschen mit eigenen Gefühlen und Bedürfnissen wahr.

        Unsere Gesellschaft tritt nach unten und buckelt nach oben. Und ganz unten stehen bei uns, leider, immer noch die Kinder.

        Andreas

        • David schrieb am

          „Man sollte sich mal fragen, wofür der Geschlechtsverkehr primär da ist: zur Reproduktion der eigenen Spezies. “
          „Um das zu vermeiden muss man entsprechend vorsichtig sein und aufpassen – beim Sex wie im Straßenverkehr, Mann und Frau, Autofahrer und Fußgänger.“

          Ich will auch nicht auf Deine antiquierten und fehlerhaften Ansichten eingehen zu was Sex primär da ist, aber wer Sex und Strassenverkehr in einen Vergleich bringt teilt in der Tat nicht mein Weltbild.

          „Ich definiere Leben ab dem Zeitpunkt der Zeugung, nicht ab dem Zeitpunkt der Geburt. Denn auch ein neugeborenes Kind ist nicht alleine lebensfähig, da es abhängig von der Pflege und Versorgung durch seine Eltern ist. Allein, ohne Versorgung, kann es nicht überleben.“
          Leben beginnt nicht mit der Zeugung, Leben beginnt mit der Geburt. Ein Neugeborenes ist biologisch überlebensfähig.
          Dein von Dir angeführtes ungebornes Kind aka Zellhaufen nicht, auch nicht mit noch soviel Moral, Glaube oder was weiss ich auch immer.

          „Ich bin auch kein fanatischer Abtreibungsgegner…. Zum Beispiel im Fall von Vergewaltigungen, oder wenn das Leben von Mutter und/oder Kind bedroht ist“
          Du schreibst, Du bist kein fanatischer Abtreibungsgegner, in Wahrheit bist Du es doch.
          Erlauben möchtest Du also die Abtreibung bei Vergewaltigung oder Gefahr für Leib und Leben der Frau, wie wirr ist das denn ?
          Du schreibst selber, dass Leben bei Dir nach der Zeugung beginnt. Ist also ein Leben, das nicht durch den Akt der Liebe gezeugt wurde weniger wert und darf abgetrieben werden. Ebenso bei dem ungeborenen Kind, dass das Leben der Frau bedroht, ist das weniger wert als das der Frau ?
          Fisch oder Fleisch, entscheide Dich doch, ein bisschen schwanger geht nicht.

          „… sondern stets betont das BEIDE Sexualpartner die Verantwortung tragen, der Mann wie die Frau – der Vater wie die Mutter. Denn das Kind braucht BEIDE Eltern.“
          Welche Verantwortung haben denn die „Kerle“, wenn es hart auf hart geht, kann sich „Mann“ dünne machen, Karriere machen evtl. zahlen und das war es, das Kind bleibt bleibt schön bei der Frau.
          Komme mir also nicht mit gleichberechtigter Teilung von Verantwortung, das mag in Deiner heilen Laborwelt so gehen in der Realität sieht es auch anders aus.

          • Andreas schrieb am

            Lieber David, jetzt frage ich mich doch ob Du mich beleidigen möchtest, provizieren willst oder Deiner eigenen Frustration nicht mehr Herr werden kannst. Du wirkst gerade so, als ob ich Dir meine Meinung aufzwingen wollte. Das kann und werde ich nicht. Ich habe lediglich meine eigene Meinung dargelegt, auch wenn ich damit der im Ausgangsposting formulierten Aussage widersprochen habe.

            Aber um auf Deine Fragen einzugehen:

            „Ich will auch nicht auf Deine antiquierten und fehlerhaften Ansichten eingehen zu was Sex primär da ist, aber wer Sex und Strassenverkehr in einen Vergleich bringt teilt in der Tat nicht mein Weltbild.“

            Tut mir leid das ich nicht so progressiv bin, mich einer reinen Spassgesellschaft ohne Verantwortungsbewusstsein zu- bzw. unterzuordnen. Wenn Du eine ähnliche Asicht hinter dem Lenkrad vertrittst, hoffe ich dennoch inständig, Dir nie irgendwo auf der Straße zu begegnen. Du rufst wahrscheinlich auch noch: Meine Vorfahrt gehört mir! nachdem Du mich geschnitten hast, oder wie?

            „Leben beginnt nicht mit der Zeugung, Leben beginnt mit der Geburt. Ein Neugeborenes ist biologisch überlebensfähig. Dein von Dir angeführtes ungebornes Kind aka Zellhaufen nicht, auch nicht mit noch soviel Moral, Glaube oder was weiss ich auch immer.“

            Ich nehme mir unverschämter Weise das Recht heraus, dies für mich anders zu definieren. Ob das Kind jetzt innerhalb oder ausserhalb des Körpers der Mutter versorgt wird, ist für mich ohne belang.
            Den abwertenden Begriff „Zellhaufen“ hast übrigens Du eingeführt, nicht ich. Wenn Du mir jetzt noch erklären könntest, wo ich mich auf irgendeine Moral oder eine religiöse Ansicht berufen habe, wäre ich Dir sehr verbunden, ich kann die Stelle nämlich nicht finden.

            „Du schreibst, Du bist kein fanatischer Abtreibungsgegner, in Wahrheit bist Du es doch.
            Erlauben möchtest Du also die Abtreibung bei Vergewaltigung oder Gefahr für Leib und Leben der Frau, wie wirr ist das denn ?“

            Wäre ich ein Fanatiker, würde ich so blind sein keinerlei Ausnahmesituationen zuzulassen. Was an meiner Einstellung so „wirr“ sein soll, begreife ich leider nicht. Sind bei Dir Gewaltverbrechen oder Lebensgefahr keine ausreichenden Gründe für einen Schwangerschaftsabbruch?

            „Du schreibst selber, dass Leben bei Dir nach der Zeugung beginnt. Ist also ein Leben, das nicht durch den Akt der Liebe gezeugt wurde weniger wert und darf abgetrieben werden. Ebenso bei dem ungeborenen Kind, dass das Leben der Frau bedroht, ist das weniger wert als das der Frau ?“

            Also, jetzt mal ganz ausführlich (Vorsicht, wird langweilig werden!):
            Es gibt doch einige Studien, nach denen eine durch Vergewaltigung verursachte Schwangerschaft zu psychischen Komplikationen bei der betroffenen Frau führen. Sprich, die Frau entwickelt Aggressionen gegen das Kind bzw. gegen sich selbst, lehnt es ab bzw. verurteilt sich selbst. Um daraus resultierende Schäden (Gewalt gegen das Kind, Selbstaggression der Frau sich selbst gegenüber) zu verhindern, ist für mich eine Entscheidung zum Schwangerschaftsabbruch verständlich.
            Des Weiteren kann man schwerlich von einer Frau erwarten, auch ein gewünschtes Kind auszutragen, wenn medizinische Gründe für eine Gefahr des Lebens der Frau vorliegen (ich gehe davon aus, dass Dir der Begriff „Selbsterhaltungstrieb“ bekannt ist).
            Gleiches gilt, wenn durch einen Gendefekt das werdende Kind nachweislich nicht lebensfähig sein würde. Das hat nichts mit einer Wertung des jeweiligen Lebens zu tun, sondern mit einer medizinischen Abwägung.
            Was Dir vielleicht entgangen ist: Ich verlange nicht die Durchführung eines Abborts in diesen Fällen. Ich habe lediglich gesagt, das ich unter solchen Umständen eine solche Entscheidung nachvollziehen kann.
            Bitte erkläre mir, wo ich in irgendeiner Weise eine Wertigkeit aufgestellt habe – ich kann in meinen vorherigen Beiträgen diese Passagen nämlich nicht finden!

            „Fisch oder Fleisch, entscheide Dich doch, ein bisschen schwanger geht nicht.“
            Genau darum geht es. Ich verurteile persönlich die Entscheidung, eine Schwangerschaft durch eine Abtreibung „rückgängig“ zu machen, wenn nicht wirklich gravierende Gründe dafür vorliegen! Dafür zählt für mich nicht ein „upps, hab nicht aufgepasst“ oder ein „ich kann das Kind jetzt nicht brauchen“. Schon gar nicht, wenn es mit einer pauschalen Floskel „Mein Körper gehört mir!“ begründet wird. Soviel Verantwortung sollte man schon bereit sein zu übernehmen, und für die Konsequenzen seines Handelns einzustehen.

            „Welche Verantwortung haben denn die “Kerle”, wenn es hart auf hart geht, kann sich “Mann” dünne machen, Karriere machen evtl. zahlen und das war es, das Kind bleibt bleibt schön bei der Frau.“

            Ich bedauere die Umstände, unter denen Du – vielleicht persönlich – diese Erfahrungen sammeln musstest. Ich selbst kann von Glück sagen, andere Erfahrungen gemacht zu haben. Ich selbst bemühe mich nach Kräften, für mein Kind ein guter Vater zu sein.
            Es ist mir jedoch bekannt, das sich Väter aus der Verantwortung stehlen. Ich habe dies auch zu keinem Zeitpunkt verteidigt, oder?
            Und wie soll ich jetzt Dein Statement auffassen? Im Umkehrschluss vertrittst Du also die Ansicht, das ein Schwangerschaftsabbruch generell gerechtfertigt ist, wenn die Beziehung in den neun Monaten bis zur Geburt des Kindes in die Brüche geht? Und wenn die Trennung nach der Geburt erfolgt – soll man dann das Kind umbringen oder ins Weisenhaus abschieben?

            „Komme mir also nicht mit gleichberechtigter Teilung von Verantwortung, das mag in Deiner heilen Laborwelt so gehen in der Realität sieht es auch anders aus.“

            In meinem Bekanntenkreis hat sich ein Mann nach fünf Jahren Ehe von seiner Frau getrennt. Die zwei Kinder bleiben bei ihr. In einem anderen Fall hat die Partnerin einem meiner Freunde das gemeinsame Kind über 10 Jahre vorenthalten, bis er ein Besuchsrecht durchsetzen konnte. Ich habe ihm geholfen so gut ich konnte. Ich kann Dir also versichern, durchaus meine Nase aus der Tür meiner „heilen Laborwelt“ hinausgestreckt zu haben.

            Vielleicht haben mir gerade diese Erlebnisse aber auch noch mehr verdeutlich, wie sorgfältig man sich seinen Partner aussuchen sollte, anstatt mit dem nächst-ersten ins Bett zu gehen, nur weil man so geil auf ihn ist. Das habe ich in meinem vorigen Posting mit „Reife“ gemeint. Was Liebe ist, nimmt sich auch etwas Zeit.

            Ich wünsche Dir auf alle Fälle einen Partner, mit dem Du in gleichberechtigter Verantwortung Dein Leben verbringen und – sofern gewollt – auch einmal Kinder haben kannst.

          • hanswurscht schrieb am

            Welche Verantwortung die „Kerle“ haben, bitte bei den Scheidungsanwälten anfragen. Es gibt wohl schon mehrere Hunderttausende von vollig ruinierten und seelisch vernichteten Männern die den Fehler begangen haben ein Kind zu zeugen.

            Ihre „Argumentation“ dass die Kerle sich verdünnisieren ist selbst antiquiert und soo etwas von 80er dass es langweilt. Ich bin in den 80er Jahren geboren und habe diese „Argumente“ schon gehört als ich noch kein Mann war. Ätzende Männerverachtung weil man das irgendwo mal gelesen hat ist überhaupt nicht modern und freiheitlich sondern Diskriminierend, Sexistisch und demütigend.

            Peinlich dass überhaupt noch so jemand redet. Wir leben schon längst in einer Vaterlosen Gesellschaft und es sind nicht die Väter die sich „verdünnisiert“ haben, sondern die Gerichte haben ihnen verboten sich ihren Kindern zu nähern. Selbst wenn die Mütter nachweislich brutal, Drogensüchtig oder anders waren oder sind. Alles tausendfach nachzulesen und man kann die Leute auch persönlich kennenlernen, sind meistens arme Kerle in 1 Zimmer Wohnungen, ohne Sinn im Leben, völlig kaputt und kraftlos.

            hanswurscht.

  4. David schrieb am

    Keine Angst Andreas ich bremse auch für Abtreibungsgegner.
    Du kannst es noch so langatmig erklären, Du wertest Leben (also die verschieden Stadien des Embryos) nach Umständen wie es gezeugt wurde.
    Wenn Du laufend mit den Rechten und der Verantwortung gegenüber dem ungeborenen Lebens argumentierst, wie kann es sein, dass ein Embryo dass durch Vergewaltigung entstanden ist weniger Rechte haben soll, als das Geplante ?
    Warum sollten hier die Emotionen einer Frau auf einmal eine Rolle spielen dürfen ?
    Ich maße mir nicht an, über das Seelenleben einer schwangeren Frau zu schwadronieren, aber meinst Du nicht, dass ähnlich aggressive Emotionen auch bei einem ungewünschten Kind entstehen können ?
    Wir beide werden nie auch nur ansatzweise nachfühlen können, was es heisst schwanger zu sein und eine Schwangerschaft abzubrechen.
    Was uns unterscheidet ist, dass ich meine moralischen Vorstellungen wann ein Leben beginnt nicht auf Andere übertragen möchte um diesen Menschen zu zwingen das zu tun, was ich für richtig halte.
    Ebenso wenig möchte ich Menschen, die andere Vorstellungen von Partnerschaft und Sex haben als verantwortungslose Egoisten verurteilen.
    Auch kann ich nicht die Frauen, die aus sozialen, gesellschaftlichen oder gesundheitlichen Gründen sich für eine Abtreibung entschieden haben als verantwortungslose Menschen sehen oder gar verurteilen.

    • Andreas schrieb am

      Danke, jetzt bin ich wieder beruhigt. 🙂

      „Du kannst es noch so langatmig erklären, Du wertest Leben (also die verschieden Stadien des Embryos) nach Umständen wie es gezeugt wurde.“

      Tut mir leid, ich verstehe es nicht, da muss ich Dich jetzt um eine etwas ausführlichere Erklärung bitten.

      „Wenn Du laufend mit den Rechten und der Verantwortung gegenüber dem ungeborenen Lebens argumentierst, wie kann es sein, dass ein Embryo dass durch Vergewaltigung entstanden ist weniger Rechte haben soll, als das Geplante ?
      Warum sollten hier die Emotionen einer Frau auf einmal eine Rolle spielen dürfen ?“

      Der Punkt, den Du vielleicht als Wertung siehst, ist für mich folgender:
      Wenn mit einer psychologisch bedingten Gewaltanwendung gegenüber dem Kind gerechnet werden muss kann ich die Entscheidung für einen Schwangerschaftsabbruch nachvollziehen. Als eine weitere Option sehe ich die Möglichkeit, das Kind auszutragen und zur Adoption freizugeben, wenn die Gefahr einer Autoaggression ausgeschlossen werden kann. Ich hätte dies vielleicht eher erwähnen sollen, mein Fehler.

      „Ich maße mir nicht an, über das Seelenleben einer schwangeren Frau zu schwadronieren, aber meinst Du nicht, dass ähnlich aggressive Emotionen auch bei einem ungewünschten Kind entstehen können ?“

      Das ist korrekt. Ebenso wie Eltern sich bei einem gewünschten Kind überfordert fühlen und dann Gewalttätig ihm gegenüber werden können.

      Wir beide werden nie auch nur ansatzweise nachfühlen können, was es heisst schwanger zu sein und eine Schwangerschaft abzubrechen.“

      Korrekt, wobei ich zumindest beim ersteren zumindest auf Erfahrungen aus erster Hand zurückgreifen kann. Nicht nur von meiner Frau, sondern auch von anderen Müttern aus unserem Verwandten- und Bekanntenkreis.
      Ich gebe zu, hier gab es keinen Fall einer Vergewaltungsschwangerschaft, aber doch eine kritische Situation, in der eine Beziehung faktisch beendet war. Trotzdem kam das Thema Schwangerschaftsabbruch nicht zur Sprache. Vielleicht verkehre ich einfach in anderen Kreisen als der Rest der Gesellschaft… wo sich Bekannten und Verwandten bereit erklärten, der Frau und ihrem werdenden Kind zu helfen. Auch wenn es nicht dazu gekommen ist, weil sich die beiden wieder versöhnt haben.

      „Was uns unterscheidet ist, dass ich meine moralischen Vorstellungen wann ein Leben beginnt nicht auf Andere übertragen möchte um diesen Menschen zu zwingen das zu tun, was ich für richtig halte.“

      Gut, ich will es nochmal erklären: Ich kann niemand auf der Welt von meiner Ansicht überzeugen. Das muss der Betreffende selbst tun. Ich kann nur sagen, was ich für richtig oder gut halte, meine Argumente darlegen, sonst nichts. Ich kann niemanden dazu zwingen, sein Kind auszutragen. Das kann nicht mal ein Gesetz, im Zweifelsfall wird ein Abbruch im Ausland durchgeführt werden. Meiner Meinung nach ist es deswegen jedoch noch lange nicht in Ordnung. Und das werde ich auch weiterhin sagen.
      Wenn ich mir meine Beiträge oben durchlese sehe ich auch nicht, wo ich geschrieben habe: FRAU, DU MUSST! Ich habe geschrieben, dass ich es nicht verstehen kann und es nicht für richtig halte. Und ich habe gesagt, dass ich die Phrase „Mein Körper gehört mir!“ nicht als Generalentschuldigung für einen Schwangerschaftsabbruch akzeptieren kann.

      „Ebenso wenig möchte ich Menschen, die andere Vorstellungen von Partnerschaft und Sex haben als verantwortungslose Egoisten verurteilen.“

      Entschuldige bitte, das habe ich auch nicht…? Wer mit wem wie Partnerschaft lebt oder Sex hat, ist mir vollkommen egal, solange es in gegenseitigem Einvernehmen geschieht. Ich rede davon, das man für die Folgen seines Handelns auch geradesteht. Wenn man nach dem Besuch im Swingerklub ein Kind kriegt, reicht es da einfach zu sagen „Mein Körper gehört mir!“ und treibt das Kind ab? Ich finde nicht, und gerade dagegen spreche ich mich vehement aus. Wenn ich jemanden mit dem Auto anfahre, weil ich nicht aufpasse (ich weis, für Dich ein unpassender Vergleich), ist es auch indiskutabel, Fahrerflucht zu begehen, um seinen Führerschein behalten zu können. Ich halte es einfach für eine (sag ruhig: moralische) Pflicht, hier die Konsequenzen zu tragen. Ich bin auch für das Verantwortlich, was ich aus Unachtsamkeit anrichte.

      „Auch kann ich nicht die Frauen, die aus sozialen, gesellschaftlichen oder gesundheitlichen Gründen sich für eine Abtreibung entschieden haben als verantwortungslose Menschen sehen oder gar verurteilen.“

      Hmmm… also, bei den gesundheitlichen Gründen sind wir doch gar nicht so weit voneinander entfernt.
      Unter gesellschaftlichen Gründen kann ich mir jetzt leider nichts vorstellen. Denn die Zeiten, in denen uneheliche Kinder stigmatisiert und deren Mütter ausgegrenzt wurden, sind vorbei. Selbst auf dem Land, wo ich wohne, sind Beziehungen ohne Trauschein nichts besonderes mehr. Eine Ächtung ist hier wohl nicht mehr zu befürchten.
      Aber die Frage, die ich bei den sozialen Gründen vermisse, ist: Was gibt es für Alternativen? Gibt es Verwandte, Freunde, Familie die einspringen können, um der Frau die evtl. notwendige schnelle Rückkehr in den Beruf ermöglichen? Welche Hilfsangebote von staatlicher Seite aus können in Anspruch genommen werden?
      Es gibt nur wenige Dinge auf der Welt, die wirklich alternativlos (TM) sind.

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  6. hanswurscht schrieb am

    Nicht nur jede Frau, sondern auch jeder Mann! Freiheit für alle und alles und jeden von allem.

    jeder Mann sollte ein Recht auf Abtreibung haben!

    Hanswurscht.

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