Sven Regener, du erzählst Unsinn, und ich erklär dir, warum

Zunächst mal, Sven, sag ich du zu dir, weil wir aus der selben Szene sind, und ich ein halbes Jahr älter bin als du. Wir haben auch eine teilparallele Entwicklung, ich bin in den späten Achtzigern und frühen Neunzigern mit meiner Band auf Tour gewesen, habs aber dann gelassen, weil die Welt so ungleich viel grösser ist als dieses ausgetrocknete Biotop Rockmusik. War in der Gema, bin wieder ausgetreten. Ich hab mich danach mit Computerspielen beschäftigt, mit Internet und Gadgets, einfach weil da was passierte, und in der Rockmusik nicht. Die ist heute noch genauso wie vor dreissig Jahren, nur die Aufnahmequalität ist besser, weil die digitale Revolution auch hier die Maschinen billiger gemacht hat. Aber Mensch, weisst du noch? Wie wir beide uns die Platten von unseren Kumpels ausgeliehen haben, weil wir selber nicht genug Geld für alle geilen Scheiben hatten? Und wie wir die ganz schrägen Sachen nachts aus dem Radio aufgenommen haben? Genau so, wie das die Teens, Tweens und Millennials heute mit dem Internet machen.

Erste grosse Überraschung: Das Internet ist kein Plattenladen. Sorry, aber da habense dich angelogen. Das Internet ist statt dessen so eine Art Radio- oder Fernsehsender. Merkt man schon daran, dass es Strom braucht. Du kannst da Sachen draus “aufnehmen”, wie beim Radio, aber nichts draus wegnehmen (“stehlen”).

Zweite Überraschung: Es gibt kein Musikloch seit 15 Jahren, sondern geile neue Genres, die du aber wohl verpasst hast, weil du ja lieber Bekanntes hörst. Kein Problem damit, hör was du willst, aber beschwer dich nachher nicht, es gäbe nichts Neues, das so klingt wie das Alte. Ich hör inzwischen Dubstep, und hab auf dieser Grundlage ne neue Gitarrenband angefangen.

Dritte Überraschung: Ich lebe von meiner Arbeit als Urheber, vor allem als Journalist, mit Artikeln, die zu 100 % frei im Internet zu lesen sind. So leid es mir tut, das schon wieder sagen zu müssen, aber die Industrie-Ära ist vorbei, und mit ihr das Geschäftsmodell der massenproduzierten Kulturdatenträger. Viele Musiker auf der Welt leben inzwischen von neuen Geschäftsmodellen. Mach das doch auch, bitte.

Vierte Überraschung: Leute wie ich sind inzwischen aktiv in der Piratenpartei, weil nur noch hier ein Urheberrecht diskutiert wird, das auch den Urhebern nützt, und nicht nur den industriellen Verwertern. Sorry, aber als Autor oder Musiker kriegst du üblicherweise nicht mehr als 5 Prozent vom Endverkaufspreis. Auf deinem YouTube-Channel bekommst du 50 % der Werbeeinnahmen. Und wenn du den Deal direkt mit Amazon machst, 70 % des Umsatzes. Überleg dir das mal. Nur weil jemand Kunst macht, hat er kein Recht auf Geld dafür. Er muss die Kunst verkaufen. Er muss die Leute überzeugen, ihm Geld zu geben.

Fünfte und letzte Überraschung: Mensch, Alter, mach die Augen auf, die haben dich verarscht. Du warst zu oft mit den Unkreativen beim Biertrinken. Die Wirklichkeit ist: Noch nie war es für uns Urheber besser als heute, zu Zeiten von Internet und digitaler Kopie. Glaub mir. Ich weiss, wovon ich rede. Weil ich beide Seiten kenne.

Svens rant auf br2

pic Arne Müseler cc by sa


Kommentare

36 Kommentare zu Sven Regener, du erzählst Unsinn, und ich erklär dir, warum

  1. Pingback: Von Über-Lebensgrundlagen und Lieschen Müller — QuerBlog

  2. check schrieb am

    ach seufz…

    Ohne jetzt hier detailliert auf Deine Ausführungen eingehen zu wollen, ein paar Gedankenanstösse:

    1. Als Journalist bist Du (meines Wissens) entweder festangestellt mit monatlichem Gehalt oder bekommst Deinen Lohn bei Fertigstellung des Artikels in voller Höhe. Als freischaffender Musiker trifft beides nicht zu, sondern die Herstellungskosten werden nur durch fortlaufenden Verkauf des „Produktes“ nach und nach gedeckt. Das setzt voraus, dass ich überhaupt das Produkt verkaufen kann. Das setzt voraus, dass ein rechtlicher Schutz besteht, auf den ich mich im Zweifelsfall berufen kann. Wenn mir aber das Produkt gar nicht mehr eindeutig gehört…

    2. Ich verstehe einfach nicht, dass es so schwer ist, zu kapieren, dass es nicht darum geht, ob ein Download eine Lücke entstehen lässt oder nicht. Ich erschaffe einen Song, das kostet mich Zeit/Geld/Energie, völlig unabhängig davon, auf welchem Medium er am Schluss landet. Du willst den hören, weil er Dir so schöne Gefühle bereitet. Früher hätte ich Dir eine CD verkauft, gegen Cash – fand niemand komisch.
    Heute wurden neue Techniken entwickelt, die es ermöglichen, dass Du den Song immer noch hören kannst, aber ich keine Gegenleistung mehr dafür bekomme.

    Das hat doch alles nichts mit Plattenfirmen und GEMA und co. zu tun – es muss einfach dafür gesorgt werden, dass sich das wieder ändert. Regener hat vollkommen recht und braucht auch nicht persönlich angegriffen zu werden, er ist Sprachrohr. Auch meines und ich bin jung und produziere Dubstep.

    Die Tape-Kopiererei früher war auch deswegen kein Problem, weil nicht jeder jederzeit Zugriff auf alle Tapes dieser Welt hatte – ausserdem wurde da noch mit Plattenverkäufen Geld verdient, da war „Schulhoftauschen“ verkraftbar.

    3. „Nur weil jemand Kunst macht, hat er kein Recht auf Geld dafür. Er muss die Kunst verkaufen. Er muss die Leute überzeugen, ihm Geld zu geben.“

    Ja klar, wie immer das gleiche Argument. Behauptet auch niemand, dass ich „Recht auf Geld für Kunst habe“. Aber wenn ich einen Wert geschaffen habe, dann habe ich das Recht, selbst zu entscheiden, wie viel ich als Gegenleistung dafür haben will und sollte nicht gezwungen sein, es für 0 rauszugeben.
    Und welches Recht hat überhaupt irgendjemand, Geld für seine Arbeit zu verlangen?

    Ehrlich gesagt hab ich micht noch nichtmal mit der Urheberrechtsdiskussion der Piraten beschäftigt, hab aber irgendwie auch keine Lust zu… seit wann ist Piraterie eigentlich was heldenhaftes und gutes? Verwertungsrechte und Urheberrecht sind auch zwei paar Schuhe… reformiert von mir aus die GEMA, aber nehmt mir nicht das weg, was ich selbst fabriziert hab.

    Und macht doch mal ein offizielles Piraten-Statement zum Thema App-Entwicklung, was Sven Regener da am Schluss anspricht. Das würde mich am allermeisten interessieren.

    „Glaub mir. Ich weiss, wovon ich rede. Weil ich beide Seiten kenne.“

    Tja, vielleicht weniger, als Du Dir erhoffst.

    ciao

    • Ich bin Autorin. Durch unsere Reihen ist gestern ein begeistertes „JA“ zu Sven Regeners verbalem Ausbruch gegangen – viele von uns haben seinen Rant verlinkt, nicht wenige mit einem „endlich!“

      Ich mag das Internet und ich mag seine Möglichkeiten. Ich finde es grossartig, dass viele neue Formen möglich sind, dass man seine Werke selber herausgeben kann usw. Ich habe nichts dagegen, dass es Künstler gibt, die ihre Werke frei ins Netz stellen, für mich geht es in Ordnung, wenn jemand sagt: Kopiert, Leute, kopiert.

      Ich selber gehöre zu jenen, die für einen Verlag schreiben. Nun ist in der Verlagswelt tatsächlich nicht alles wunderbar und bestens – wie auch in anderen Firmen nicht. Aber Verlage sind nicht generell einfach schlecht und ausbeuterisch, Verlage halten sich Autoren nicht generell als Sklaven und Autoren sind nicht automatisch und generell gegen ihre eigenen Verlage. Kommt dazu, dass mündige Künstler die Verträge mit ihren Verlagen VERHANDELN und sie nicht einfach in einem Anfall von Resignation und Panik unterzeichnen.

      Nun schreibe ich an einem Buch etwa ein Jahr. Das ist nicht zuletzt ziemlich viel Arbeit. Ich habe zudem entschieden, dass ich mit meiner Arbeit Geld verdienen will. Ich habe mich mit der Vertragsunterzeichnung mit den Bedingungen einverstanden erklärt. Ich gehöre zu jenen, die nicht wollen, dass man ihre Werke kostenlos ins Netz lädt, damit sie jeder einfach mal so kopieren kann. Und ich bitte deshalb darum, dass man diesen Wunsch respektiert. Ich meinerseits respektiere, dass nur jene meine Werke kaufen, die sie wirklich wollen. Ich stelle nicht den Anspruch, von meinen Einnahmen leben zu können. Ich bin mir bewusst, dass ich mich in einem freien Markt bewege. In einem Markt, in dem man ja oder nein zu einem Produkt sagen kann, in einem Markt, in dem man für Brot, Möbel, Zigaretten und Apps bezahlt. Warum also nicht für mein Buch? Nur weil es ein Buch ist, das man im Gegensatz zur Zigarette ins Netz stellen kann?

      Ich wäre dafür, dass Künstler deklarieren können, ob man ihre Werke frei zur Verfügung stellt oder ob sie gerne Geld dafür hätten. Es wird beides geben, weil es die unterschiedlichsten Ansichten und Modelle gibt. Für mich ist es – wie für Regener – eine Frage von Respekt und Anstand gegenüber einem Künstler (Werkschaffenden, wenn jemandem das Wort Künstler zu hoch gegriffen ist), seinen Wunsch zu respektieren. Ich komm ja auch nicht einfach zu euch und klau euch euer Brot und eure Zigaretten.

    • Vik1ng schrieb am

      „Heute wurden neue Techniken entwickelt, die es ermöglichen, dass Du den Song immer noch hören kannst, aber ich keine Gegenleistung mehr dafür bekomme.“

      Heute = Seit der Erfindung der Kassette ?

      Oder hast du früher Geld bekommen, wenn jemand deine Musik die im Radio lief aufgenommen hat?

      • diskutierender schrieb am

        Regener hat zu 100 Prozent recht, mich widern die Piraten mit ihren Scheinargumenten und dem Lobbyismus für all die Kim- Schmitz-Klone an. Und die Mottenkistenargumentation mit den Audiokassetten, darauf fallen wirklich nur noch Oberdeppen rein (für Letztere: Schon mal was von GEMA-zahlenden Radiosendern und der fundamentalen Differenz zwischen analoger, nicht verlustfreier, und digitaler, verlustfreier Kopie gehört? Bezirksverband Schwaben, du redest Mega-(Upload-)Unsinn, und wir sagen dir, warum.

        • Sascha schrieb am

          Na dann geh doch CDU wählen! Niemand hier hindert Dich!
          Beschwer Dich aber auch nicht über die Nebenwirkungen…

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  5. Manu Forster schrieb am

    Das Argument mit dem „geklauten“ Namen kenne ich auch schon aus ähnlichen Argumentationen:
    >>
    Ein Name (wie „Piratenpartei“) ist [im Wesentlichen] nicht als „geistiges Eigentum“ zu betrachten.
    Ein Name ist vor allem ein Symbol, das auf eine Identität hinweist…
    Das hat mit der Urheberrechtsdebatte in erster Linie nicht viel zu tun.
    Wenn zwei oder mehrere Objekte, Körperschaften oder Personen in einem gemeinsamen Kontext gleiche Namen verwenden, dann werden Namen in der Regel individuell konnotiert, so dass eine Unterscheidung möglich ist. (z.B. „Piratenpartei“ und „Sven Regener’s Piratenpartei“)

    Wenn ich mich als „Sven Regener“ ausgebe und unter seinem Namen Schlagermusik veröffentliche, dann ist das in erster Linie eine Lüge und eine Verzerrung von Tatsachen, die mit Hilfe einer solidarisch vernetzten Fangemeinde auch einfacher aufgeklärt werden kann. <<

  6. Pingback: Sven Regener und das Urheberrecht | Frisch gebloggt

  7. Balu schrieb am

    Ich habe eine Frage an die Autoren und Musiker.

    Ist es heutzutage wirklich so, dass Eure Bücher und CDs weniger gekauft werden (wenn man die kommerziellen Downloadportale sowohl für Musik als auch eBooks hinzurechnet)? Ich habe bisher nur völlig überzogene Rechnungen dazu gelesen (siehe auch: http://blog.ted.com/2012/03/20/the-numbers-behind-the-copyright-math/)

    Eure Verlage können doch immer noch Bücher über Amazon verkaufen. Dafür würden sie weiterhin Geld bekommen und Euch mit einem kleinen Anteil bezahlen können, genau wie bisher auch. Die Labels der Musiker verdienen immer noch Geld, wenn sie die Alben bei iTunes einstellen.

    Oder habt Ihr nur Angst davor, dass Eure Produkte nicht mehr gekauft werden, aber keine wirklichen Zahlen?

    • Jelais schrieb am

      Ich kann die beiden (check und Gabathuler) durchaus verstehen und teile ihre Meinung weitgehend. Sicher kann man behaupten, dass die CDs und Bücher auch weiterhin über Amazon und Co bezogen werden können. aber in dem Augenblick, in dem der Gesetzgeber die bisherigen Urheberrechtsverstöße legalisieren würde, gäbe es kaum einen Anreiz CDs zu erwerben. Das Geld würde dann eher für andere insbesondere materielle und nicht digitalisierbare Dinge ausgegeben werden. Es gibt auch durchaus belegbare Fakten, die diese These untermauern.
      Denn warum wurde die Anzahl der verkauften Alben reduziert, um eine goldene Schallplatte verliehen zu bekommen? „Die maßgeblichen Mindestzahlen wurden nach Beschluss vom 30. Oktober 2003 aufgrund der rückläufigen Verkaufszahlen im Bereich der Musikindustrie deutlich herabgesetzt“ Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Schallplatte#Deutschland
      Und wenn sich das Verhältnis zwischen legal heruntergeldenen Dateien und illegalen Downloads zum Teil soweit verschoben hat, das auf einen legalen download acht illegale Downloads kommen, ist das schon mehr als bedenklich.
      zustimmen kann ich auch im Hinblick auf die Verlage und Labels. Ich behaupte nicht, dass diese völlig unschuldig sind oder immer nur faire Verträge anbieten. Aber jeder Autor, jeder Musiker ist mündig genug darauf einzugehen oder nicht. Er hat auch die Möglichkeit seine Werke selbst zu produzieren und zu vermarkten. Es wird immer behauptet man benötige die Verlage und Labels nicht mehr. Nur wenn das so einfach wäre und Autoren und Musiker nur ausgenutzt werden, warum machen denn nur so wenige davon Gebrauch? Verlage und Labels vermarkten Künstler nicht nur sondern ermöglichen auch Produktionen indem sie in Vorleistung treten.
      Auch die Gema ist so ein heikles Thema. sicher viele dinge bedürfen einer Reform. aber die Gema ist nicht unnütz. Denn weder der einzelne Künstler noch die einzelnen Radiosender, Internetportale wie Youtube, Diskothekenbesitzer usw sind in der Lage Vereinbarung ohne eine zentrale Instanz zu treffen jedenfalls nicht in dieser Größenordnung.

      Es ist mit Sicherheit notwendig neue Vertriebswege zu schaffen, die sich an den veränderten Bedürfnissen anpassen. Dies ist zum Teil durch Angebote von I-Tunes oder amazon schon geschehen. Aber die Notwendigkeit solcher Veränderungen ändert nichts daran, dass es sich bei illegalen Downloads um Urheberrechtsverletzungen handelt, die sanktioniert und in schweren Fällen auch bestraft werden müssen.

      Wie stehen die Piraten eigentlich zu Artikel 27 Absatz 2 der Menschenrechtskonvention?
      „Jeder hat das Recht auf Schutz der geistigen und materiellen Interessen, die ihm als Urheber von Werken der Wissenschaft, Literatur oder Kunst erwachsen“

      • Vik1ng schrieb am

        „Nur wenn das so einfach wäre und Autoren und Musiker nur ausgenutzt werden, warum machen denn nur so wenige davon Gebrauch?“

        Das sind nicht wenige, dass sind nur die von denen man nicht so viel hört. Es ist doch ein täuflischer Kreislauf … Labels haben viel Macht und bringen Künstler große raus => neue Künstler gehen zu Labels um groß rauszukommen. Wenn man jetzt aber die Labels rausnimmt, kann mir keiner erzählen, dass es am Schluss keine Musiker mehr gibt, die erfolgreich sind.

  8. mosley schrieb am

    geht doch bitte mal auf regeners parallele zum örtlichen chef der piratenpartei, der iphone apps verkauft, ein. mich würde das mal interessieren, wie der das sieht. denn nahezu sämtliche argumente contra urheberrecht seitens der piraten lassen sich eins zu eins auch auf seine apps übertragen. darf man also morgen seine apps online stellen, zum gratisdownload anbieten und (wenn man google heisst) dabei noch bisschen werbegeld verdienen ohne ihm was davon abzugeben? hey, schliesslich nimmt man ihm *physikalisch* nichts weg, nicht wahr? 😉

    es gilt, sich mal auf diesen aspekt einzuschiessen. den vergleich sollen die piraten mal abklopfen, und dann mal schauen wie sie da ohne doppelmoral wieder rauskommen…

    • Andy schrieb am

      „zum gratisdownload anbieten“

      iPhone jailbreaken und schon ist die App kostenlos verfügbar. Braucht man erst gar keine komischen Theorien aufstellen, dass ist schon seit es iPhone & Co gibt gängige praxis.

      „dabei noch bisschen werbegeld verdienen“

      Damit wäre es Kommerziell und wird reden hier in der Regel um den privaten Bereich.

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  11. mind schrieb am

    tolle ausführung, aber was hat das mit dem recht zu tun den kram zu kopieren. ist schön dass man direkt bei amazon verticken kann… aber das ändert zum glück mal nichts am copyright.

    und ich freue mich langfristig schon darauf dass jede kultur werbefinanziert ist.

    viel spass dabei.

  12. wisheagle schrieb am

    Lieber Fritz,

    wir beide haben eine noch parallelere Entwicklung als Du und Herr Regener. Auch war damals Musiker, auch ich lebe heute als Journalist von Artikeln, die zu 100% frei im Netz lesbar sind. Das einzige aber, wo ich Dir zustimme, ist, dass es sehr geile neue Musik gibt. Die aber zu gefühlten 95% von Musikern mit schweren Finanzproblemen gemacht wird. Ansonsten halte ich das, was Du schreibst, für grossen Unsinn. Haben früher Musiker denn nicht ihr Publikum überzeugen müssen? Irgendwie kommt mir das vor wie die späte Rache von Menschen, die jetzt einen anderen Bereich als die Musik unter ihre Kontrolle gebracht haben. Es kommt mir vor wie Machtgebrabbel. Aber macht war ja für Piraten wohl immer schon ein wichtiges Thema …
    Ich bin jedenfalls froh, dass es noch Musiker gibt und nicht nur Journalisten.

  13. Knox schrieb am

    Ich finde die Ansichten mehr als grenzwertig und schon fast entlarvend, dass man für eine kreatives Tätigkeit kein bis kaum Anrechte auf Entlohnung haben soll. Es ist im Grunde ein Handeln um ein Gut zu erschaffen, welches andere Menschen erreichen soll. Der einzige Unterschied zum Backen eines Brotes , dem Ausliefern eines Pakets – oder als Beispiel noch viel passender – einem Konzert ist faktisch die physische Form der Wertschöfung. Nur weil etwas in digitaler Form verbreitet werden kann ohne dass das Original verschwindet, ist das doch keine Rechtfertigung von Freiheit und neuen Chancen des Internets zu sprechen. Der Vergleich zum Tape-Kopieren passt übrigens auch nicht in die heutige Zeit … der Besitzer der LP hat das Album vielleicht seinen 10 Freunden überspielt, heute hat eine Datenquelle 10000 Downloads…

  14. andrea schrieb am

    Dritte Überraschung: Ich lebe von meiner Arbeit als Urheber, vor allem als Journalist, mit Artikeln, die zu 100 % frei im Internet zu lesen sind. So leid es mir tut, das schon wieder sagen zu müssen, aber die Industrie-Ära ist vorbei, und mit ihr das Geschäftsmodell der massenproduzierten Kulturdatenträger. Viele Musiker auf der Welt leben inzwischen von neuen Geschäftsmodellen. Mach das doch auch, bitte. ERKLÄR MAL !! HARTZ 4 ? FREELANCEN BIS ZUR BESINNUNGSLOSIGKEIT ODER BEIM WARTEN AUF SPENDEN VERHUNGERN ?

  15. Henning schrieb am

    Fritz, mal ganz davon abgesehen, dass Ihr Kommentar ziemlich schadenfrohes Regener-Bashing ist, entbehrt er nahezu jeglicher Be- oder Nachweise. Ich unterstelle mal, dass Sie als Journalist bezahlt werden, bevor Ihre Texte im Internet 100% frei verfügbar werden. Als Argument ist das also fast so armselig wie Ihr Tape- Vergleich…

  16. Papageienhochschule schrieb am

    Sind Piraten auch die Partei der Künstler?

    Sven Regener beklagt unfaire Aneignung begeht zunächst mal selbst eine. Als melancholischer Schlagerpopsänger vereinnahmt er den Begriff „Rock´n Roll“ und will uns sagen was das zu sein hat. Rock´n Roll sei die Zahlung eines Euros pro Mausklick-Song im Internet…und Protestsongs bräuchte auch niemand. Fehlen nur noch Treueherzchen!

    Aber…der Begriff Rock´n Roll ist erfreulicherweise nicht geschützt und gut ist.

    Und auch wenn meine Freude groß ist, daß die alte Musikindustrie mit dem Internet nen Dämpfer bekam – Recht hat der Schlagersänger damit, daß der Umfang des Schutzes von Urheberrechten nicht von der Art der aktuell benutzten Medien abhängen kann. Niemand sollte das Recht haben, Künstern in die Verwertung reinzupfuschen, ihnen den Vertrieb vorzuschreiben oder gar wegzunehmen. Es kann im Internet letztlich auch nichts anderes gelten als sonst auch. Musiker sind daher zumindest in der sogenannten Abverkaufsphase vor Rechtsverletzungen durch Filesharing etc. zu schützen. Das ginge auch, wo ein Wille ist, findet sich ein Weg.

    Piraten sollten sich fragen, wie sie Künstlern helfen, ihre Werke eigenständig breitenwirksam zu verwerten, ohne sich von der ollen Industrie oder der IT-Branche die Pfründe abschneiden lassen zu müssen.

    An obigen Text stört mich dieses Reingesteigere in die tollen neuen Möglichkeiten. Wau, wie faszinierend… Liest sich, als ob der Sohn des Firmenchefs diesem überlegen geduldig ansagt: „Das machen wir heute so Papa!“

    Dabei bieten die „neuen Genres“ der letzten 20 Jahre überwiegend seelenlosen Mist.

  17. Papageienhochschule schrieb am

    Gema, die Umverteilerin von Unten nach Oben

    Glaubt man dem unten verlinkten Artikel, so verteilt ein völlig undemokratischer privater Verein Namens Gema beachtliche Erträge der kleinen Künstler zugunsten der bekannteren Künstler -also von Unten nach Oben- um, und kann sich daher wohl kaum als deren Interessenvertreter aufspielen.

    http://www.berliner-zeitung.de/kultur/streit-um-gema-gebuehren-gema–der-club-der-oberen-3400,10809150,16472672.html

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